Overrepresentation of Immigrants in Special Education / Die Überrepräsentation von MigrantInnen in der Sonderpädagogik

Author: Subasi Singh Seyda
Publisher: Verlag Julius Klinkhardt

ABOUT BOOK

This book discusses the overrepresented referral of students from a migrant background to special education by concentrating on the case of students from a Turkish background in Austria. It attempts to open space for bringing first-hand experiences together to address the complexity of the referral process and to develop an understanding that goes beyond oversimplification and linear explanations for the overrepresentation of students from a migrant background in lowpromising schools. (DIPF/Orig.)"Die Studie beleuchtet die Überrepräsentation von SchülerInnen mit türkischem Migrationshintergrund ~mit sonderpädagogischem Förderbedarf im österreichischen Schulsystem. Ein ~überproportionaler Anteil von SchülerInnen mit sonderpädagogischem Förderbedarf, die einer ~Minderheit angehören, kann in vielen Ländern beobachtet werden. Der Mangel an Transparenz ~und Einheitlichkeit des sonderpädagogischen Bedarfs sind brisante Themen. Trotz langjähriger ~Forschung und Diskussion ist das Verständnis für dieses komplexe Thema gering und die ~Forschung steht vor verschiedenen Herausforderungen, wie etwa der Abhängigkeit vom Zugang ~zu sozialstatistischen Daten oder geringer Sensitivität gegenüber kulturellen Merkmalen. In der ~vorliegenden Studie wurde eine innovative Perspektive eingenommen, indem dieses vielfältige ~Thema nicht auf sozio-demografische oder individuelle Merkmale beschränkt wurde. Das Ziel ~war, den Beteiligten mit einem anspruchsvollen Forschungsdesign eine Stimme zu geben, Erfahrungen ~aus erster Hand zu erheben und die Ko-Konstruktion der Ergebnisse durch die Forscherin ~gleichzeitig mit zu berücksichtigen. Die Studie folgt einem ganzheitlichen Zugang und ~inkludiert verschiedene Stakeholder, die am Prozess der Feststellung des sonderpädagogischen ~Förderbedarfs von SchülerInnen mit türkischem Migrationshintergrund im österreichischen ~Schulsystem beteiligt sind. Für das Erforschen der Überrepräsentation auf Basis der Interpretation ~von Erfahrungen war ein flexibler epistemologischer Zugang nötig. Als Methode wurde die ~konstruktivistische Grounded Theory eingesetzt und Lehrkräfte, Eltern, SchulinspektorInnen, ~Schulleitungen, SchulpsychologInnen und SonderschullehrerInnen befragt. Die Narrative, die ~mittels „intensive interviews“ erhoben wurden, stellten die Hauptdatenquelle dar – unterstützt ~durch Forschungstagebücher, Memos, Gruppendiskussionen und andere schriftliche Datenquellen, ~wie Bildungsstatistiken, Zeitungsartikel, Berichte und strategische Dokumente aus ~Schulen. Die Daten aus den Interviews mit den 25 StudienteilnehmerInnen wurden mithilfe ~der konstruktivistischen Grounded Theory schrittweise ausgewertet. Die Ergebnisse der Studie ~zeigen, dass das Feststellen des sonderpädagogischen Förderbedarfs mit unterschiedlichen Praktiken ~und Erfahrungen für die verschiedenen Gruppen verknüpft ist. Die Praktiken derjenigen, ~die den Prozess mitgestalten, bedingen sich gegenseitig. Dem Prozess wird mit der Erfahrung ~von Herausforderung, Argwohn und Ambiguität begegnet, was das gegenseitige Misstrauen der ~beteiligten Personen in den Prozess widerspiegelt. Dieses Misstrauen steht im Zentrum der Erfahrungen, ~Beziehungen, Interaktionen und Gedanken – nicht nur gegenüber dem sonderpädagogischen ~Förderbedarf, sondern auf einer breiteren Basis gegenüber Bildungsgerechtigkeit, ~Kompetenzen von Eltern und Lehrkräften, Migration, der türkischen Community, und dem ~österreichischen Schulsystem."~

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